Chemotherapie-induzierte Neuropathie - Ärztin und Sportwissenschaftlerin entwickeln eine erste DiGA
Dr. Fiona Streckmann und Dr. Maryam Balke im Gespräch

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Wenn Nervenschäden nach der Chemotherapie zum Alltag gehören und wie eine DIGA helfen soll
Bis zu 300.000 Menschen pro Jahr in Deutschland entwickeln infolge einer Chemotherapie eine Polyneuropathie – mit erheblichen Folgen für Lebensqualität, Mobilität und Erwerbsfähigkeit. Zwei Expertinnen haben sich nun zusammengetan, um dieses Problem anzugehen: Dr. Maryam Balke, Neurologin, und Dr. Fiona Streckmann, Sportwissenschaftlerin, entwickeln derzeit die erste digitale Gesundheitsanwendung (DIGA), die speziell für Chemotherapie-induzierte Polyneuropathien (CIPN) konzipiert ist.
Die wichtigsten Themen der neuen docsdigital-Folge
In dieser Podcast- und Videocast-Episode spricht Dr. Alexandra Widmer mit den beiden Gründerinnen des neuen Neuropathie-Exzellence-Centers. Das Ziel ist eine evidenzbasierte, digitale Lösung, die Patient:innen unterstützt, Ärzt:innen entlastet und Versorgungslücken schließt.
Diese Episode beleuchtet
• Warum CIPN bislang kaum behandelbar ist und wie die DIGA das ändern will
• Wie das entwickelte Trainingsprogramm Nervenschäden vorbeugen kann
• Welche Rolle Empowerment, Prävention und digitale Therapietreue spielen
Drei zentrale Erkenntnisse aus der Folge
1. Prävention ist möglich. Studien zeigen, dass durch ein gezieltes neuromuskuläres Training das Risiko für Nervenschäden um bis zu 70 % gesenkt werden kann.
2. Digitalisierung entlastet das System. Eine evidenzbasierte DIGA kann helfen, Versorgung zu sichern, Therapieergebnisse zu verbessern und gleichzeitig Ärzte und Physiotherapeuten zu entlasten.
3. Patientenzentrierung statt Nebenwirkungen. Keine Medikation, keine zusätzlichen Belastungen, sondern gezielte, kurze Einheiten, die sich in den Alltag integrieren lassen.
Was macht diese DIGA besonders?
Das Programm basiert auf wissenschaftlich erprobten Trainingsmethoden, die:
• speziell für die Bedürfnisse onkologischer Patient:innen entwickelt wurden
• ohne Nebenwirkungen auskommen
• auch bei bestehenden Symptomen helfen – nicht nur präventiv
• die neuromuskuläre Ansteuerung und Gleichgewichtsfähigkeit stärken
Zitat aus der Episode
„Wenn ich gewusst hätte, was diese Neuropathie mit mir macht, hätte ich die Chemotherapie abgebrochen.“ – Patientin aus der Studie
Warum diese Entwicklung auch für Fachkolleg:innen und Krankenkassen relevant ist
• Für Ärztinnen und Ärzte. Die DIGA bietet neue Handlungsmöglichkeiten bei einer bislang therapieresistenten Nebenwirkung, ohne zusätzliche Medikation.
• Für Kostenträger. Eine DIGA kostet deutlich weniger als die jährlich rund 19.600 Euro pro Patient:in für bisherige, meist ineffektive Behandlungsversuche.
• Für Gesundheitsinnovator:innen. Ein Modellprojekt, wie fundierte Forschung, ärztliche Versorgung und digitale Technik konkret zusammenwirken.
Von der Forschung zum digitalen Therapiebaustein
Aktuell arbeiten die Gründerinnen an einem Prototyp, der noch in diesem Jahr als Medizinprodukt zugelassen und perspektivisch als DIGA verfügbar sein soll. Parallel läuft der Aufbau eines Netzwerks aus Therapeut:innen und Ärzt:innen sowie die Vorbereitung weiterer Studien unter anderem für diabetische Neuropathien.

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