Die unterschätzte Zukunft der (digitalen) Psychiatrie - MINDNET, Recover & DIGA
Prof. Dr. Anne Karow,
Professorin für Psychiatrie und Psychotherapie, Universitätsklinik Hamburg-Eppendorf, MiNDNET E-Health GmbH und AG

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Wie gelingt echte Innovation in der Psychiatrie
Was wäre, wenn wir psychische Erkrankungen früher, individueller und wirksamer behandeln könnten. Mit weniger Bürokratie, geringeren Kosten und mehr Zufriedenheit bei allen Beteiligten. Genau darüber spreche ich in dieser neuen Folge von docsdigital mit Prof. Dr. Anne Karow. Sie ist Psychiaterin, Professorin am UKE, Gründerin von MINDNET und vor allem eine echte Macherin in Sachen digitale Versorgung.
Das erwartet dich in dieser Folge
• Warum das Modellprojekt RECOVER zeigt, wie moderne Versorgung aussehen kann
• Was digitale Tools konkret leisten und warum sie die Versorgung gerechter machen
• Wie die DIGA Oriko Erwachsenen mit ADHS helfen soll
• Welche politischen und strukturellen Hürden uns aktuell ausbremsen
• Warum Prof. Karow trotz allem optimistisch bleibt
RECOVER ist mehr als ein Projekt
RECOVER startete 2017 als Innovationsfonds-Projekt. Ziel war es, Menschen mit psychischen Erkrankungen flexibler und näher an ihrem Alltag zu behandeln. Das Modell kombinierte etablierte Therapien, setzte auf multiprofessionelle Teams und integrierte digitale Elemente.
Das Besondere. Die Versorgung war gestuft. Leichter erkrankte Menschen bekamen schnell passende Hilfe. Schwerer Erkrankte wie etwa mit Schizophrenie erhielten direkt intensivere Unterstützung. Alles sektorenübergreifend und ohne starre Grenzen zwischen ambulant und stationär.
Die Ergebnisse sprechen für sich. Eine durchschnittliche Kostensenkung von 20 Prozent. Bei schwer Erkrankten sogar bis zu 50 Prozent. Gleichzeitig fühlten sich Patientinnen und Patienten deutlich stärker eingebunden. Auch Angehörige und Mitarbeitende waren zufriedener.
Und trotzdem wurde RECOVER nicht in die Regelversorgung übernommen. Eine Entscheidung, die Prof. Karow und viele Kolleginnen und Kollegen bis heute frustriert.
Digitale Anwendungen wie Oriko. Hoffnung für die Versorgung
Neben RECOVER arbeitet Prof. Karow mit ihrem Unternehmen MindNet an digitalen Gesundheitsanwendungen. Eine davon ist Oriko. Eine DIGA für Erwachsene mit ADHS, entwickelt mit Unterstützung von Takeda. Oriko steht kurz vor der Zulassung durch das BfArM.
Die Hoffnung. Dass digitale Tools wie Oriko zukünftig Versorgungslücken schließen. Vor allem bei Erkrankungen, für die es bisher keine oder kaum digitale Angebote gibt.
Aber es gibt noch Hürden. Viele Ärztinnen und Therapeuten wissen nicht genau, was ihre Patientinnen in der DIGA erwartet. Die Transparenz fehlt. Es gibt zu wenig intuitive Plattformen, zu wenig strukturierte Informationen. Und dann ist da noch die Frage nach der Passung. Nicht jede DIGA passt zu jedem Menschen. Nicht jede App ist für jeden Zugangskanal geeignet.
Was du konkret mitnehmen kannst
- Digitale Therapien funktionieren am besten, wenn sie aus der Praxis heraus mitentwickelt werden.
- Versorgung muss neu gedacht werden. Ambulant, stationär, digital. Alles gehört zusammen.
- Wir brauchen mehr Mut zur Veränderung. In den Kliniken, in der Praxis, aber auch in der Politik.
Ein Blick in die Zukunft. Und ein Wunsch
Prof. Karow sieht die Fortschritte. Die Integration von Genesungsbegleitern. Die zunehmende Aufmerksamkeit für Früherkennung. Und ja, auch die DIGAs kommen langsam in der Versorgung an. Aber: Es geht noch viel mehr.
Ihr Wunsch an das deutsche Gesundheitswesen. Mehr Mut zur Veränderung. Mehr Zusammendenken statt Trennung. Und endlich echte Investitionen in zukunftsfähige, digitale und menschliche Versorgungskonzepte.
Jetzt reinhören und dranbleiben
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