DIGA im Klinikalltag? Geht das?  -  Erste Erkenntnisse mit MindDoc (Depression)

Dr. Stephanie Schramm und Sabeth Maqua über ihre Erfahrungen mit der DIGA „MindDoc auf Rezept“ im stationären Klinikalltag

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 Können digitale Anwendungen wie MindDoc eine sinnvolle Ergänzung zur Psychotherapie sein oder droht der Verlust des persönlichen Kontakts zwischen Patient und Behandler? 

Diese Fragen habe ich mit Dr. Stefanie Schramm und Sabeth Maqua besprochen. Dr. Stefanie Schramm ist Fachärztin für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie. Sabeth Maqua ist psychologische Psychotherapeutin mit Schwerpunkt in kognitiver Verhaltenstherapie. Beide arbeiten in der Schön Klinik Bad Staffelstein und haben MindDoc in ihrer täglichen Praxis getestet.


Was wir herausgefunden haben ist, dass MindDoc keine Konkurrenz zur Therapie ist. Richtig eingesetzt kann es eine wertvolle Unterstützung bieten. Doch es braucht klare Kriterien, den richtigen Zeitpunkt und einen strukturierten Prozess, damit Patientinnen und Patienten wirklich profitieren.


Wie kam MindDoc in die Klinik


Als Teil der Schön Klinik Gruppe hatten Stefanie Schramm und Sabeth Maqua die Möglichkeit, die App MindDoc mit einem 90-Tage-Testzugang zu erproben. Beide waren bereits offen für digitale Medien und setzten schon vorher Videos oder frei verfügbare Apps in ihrer Therapie ein. Doch mit einer ärztlich verordneten Anwendung wie MindDoc sammelten sie erstmals systematische Erfahrungen.


Ihr Vorgehen war strukturiert. Erst gab es eine interne Schulung im Team. Danach folgte der Selbsttest der App. Anschließend tauschten sie sich darüber aus, in welchen Situationen sie sinnvoll eingesetzt werden kann.


Besonders spannend war, dass nicht nur Psychotherapeutinnen und Ärztinnen einbezogen wurden. Auch das Pflegeteam, Kunst- und Körpertherapeuten sowie das Patientenmanagement waren beteiligt. Denn wenn eine digitale Anwendung Teil des Therapieprozesses wird, müssen alle Berufsgruppen Bescheid wissen.


Für wen ist MindDoc geeignet


MindDoc ist als digitale Gesundheitsanwendung für mittelgradige Depressionen zugelassen. Doch die beiden Expertinnen haben herausgearbeitet, dass es nicht nur auf die Diagnose ankommt. Entscheidend ist, ob die Patientin oder der Patient Interesse an digitalen Medien hat. Eine hohe Eigenmotivation mitbringt. Offen für Selbsthilfeansätze ist. Keine problematische Mediennutzung in der Vorgeschichte hat.


Auch das Timing spielt eine große Rolle. MindDoc wurde in der Klinik vor allem als Unterstützung für die Zeit nach der Entlassung eingesetzt. Die Idee ist, dass die Patientinnen und Patienten die App nicht erst nach dem Klinikaufenthalt erhalten, sondern bereits während der stationären Therapie ein Verständnis dafür entwickeln.


Erste Erfahrungen mit MindDoc


Einige Patientinnen und Patienten reagierten positiv und fanden die App ansprechend gestaltet. Besonders die regelmäßigen Fragen zur eigenen Stimmung wurden als hilfreich empfunden. Andere empfanden den Umfang als zu groß oder bevorzugten weniger textlastige Inhalte.


Sabeth Maqua nutzte einzelne Module der App bereits während der Gruppentherapie, indem sie Audioelemente aus dem ACT-Kurs einsetzte. Sie stellte fest, dass dies Interesse bei den Patientinnen und Patienten weckte. Viele fragten nach, ob sie MindDoc auch selbst nutzen könnten.


Was braucht es für eine erfolgreiche Integration


Eine digitale Anwendung kann den Therapieprozess sinnvoll ergänzen, doch sie funktioniert nicht als Einbahnstraße. Stefanie Schramm und Sabeth Maqua wünschen sich mehr Interaktivität zwischen Behandlerinnen und Patienten. Auch eine strukturierte Rückmeldung wäre wichtig, um zu erfahren, ob und wie die Anwendung tatsächlich genutzt wird.


Ein weiteres Thema ist die Frage nach dem Abschluss einer digitalen Intervention. Wann ist der richtige Zeitpunkt, die Nutzung zu beenden? Sollte eine App selbst Hinweise darauf geben, wann eine Pause oder ein Abschluss sinnvoll wäre?

Diese Folge wurde unterstützt durch Minddoc. Es handelt sich um eine bezahlte Partnerschaft.

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