Stell dir vor, du kennst alle Medikamente und Interaktionen deiner Patienten – Prof. Dr. Grandt über das AdAM Projekt
Prof. Dr. Daniel Grandt, Chefarzt des Klinikums Saarbrücken und Experte für Arzneimitteltherapiesicherheit
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In der neuesten Folge von docsdigital habe ich die Ehre, mit Prof. Dr. Daniel Grandt, Chefarzt des Klinikums Saarbrücken und Experte für Arzneimitteltherapiesicherheit, über das bahnbrechende AdAM-Projekt (Anwendungsbezogenes Arzneimitteltherapie-Management) zu sprechen. Dieses Projekt hat das Ziel, die Versorgung von Patientinnen und Patienten zu verbessern, die eine Medikation mit fünf oder mehr Wirkstoffen über einen längeren Zeitraum erhalten. Prof. Dr. Grandt teilt in unserem Gespräch wertvolle Einblicke, wie diese innovative Lösung bereits die Sterblichkeit von Polypharmazie-Patienten deutlich reduziert hat.
Ziel und Hintergrund des AdAM-Projekts
Das AdAM-Projekt zielt darauf ab, die Versorgung von Polypharmazie-Patienten zu optimieren. In unserem Gespräch erklärt Prof. Dr. Grandt, wie Hausärzte, die an diesem Projekt teilnehmen, eine kostenlose Software des Herstellers RpDoc erhalten. Diese Software geht weit über die Funktionen herkömmlicher Praxisverwaltungssysteme hinaus und bietet umfassende Einblicke in die Medikation der Patienten, Heil- und Hilfsmittelverordnungen sowie spezifische Risikohinweise wie Kontraindikationen und Rote-Hand-Briefe.
Ergebnisse der Studie
Während des Interviews betont Prof. Dr. Grandt die beeindruckenden Ergebnisse der klinischen Studie zur Wirksamkeit von AdAM. Die digital unterstützte Arzneimitteltherapie hat gezeigt, dass sie die Sterblichkeit von Polypharmazie-Patienten um zehn bis 20 Prozent senken kann. Bei flächendeckender Anwendung könnte AdAM jährlich bis zu 70.000 Todesfälle in Deutschland verhindern. Für diese herausragenden Ergebnisse wurde das AdAM-Projekt mit dem ersten Platz beim MSD Gesundheitspreis ausgezeichnet, was dem Projekt enormen Auftrieb gegeben hat und die Relevanz dieser Arbeit unterstreicht.
Teilnahme und Umsetzung
Im Gespräch geht Prof. Dr. Grandt auch auf die praktische Umsetzung des Projekts ein. Zwischen Juli 2017 und Juni 2021 haben mehr als 11.000 BARMER-versicherte Patienten und 937 Arztpraxen in Westfalen-Lippe am AdAM-Projekt teilgenommen. Die teilnehmenden Praxen wurden digital mit vollständigen Routinedaten der Krankenkassen zu Vorerkrankungen und Arzneimitteln versorgt, was die Sicherheit und Effektivität der Behandlung erheblich verbessert hat.
Zukunftsperspektive
Prof. Dr. Grandt berichtet im Podcast, dass der Innovationsausschuss beim Gemeinsamen Bundesausschuss (G-BA) am 23. Februar 2023 eine positive Transferempfehlung ausgesprochen hat, um das AdAM-Projekt in die Regelversorgung zu überführen. Dies ist ein entscheidender Schritt, um diese lebensrettende Technologie flächendeckend verfügbar zu machen und die Gesundheitsversorgung in Deutschland nachhaltig zu verbessern.
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